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RECHTSKRAFTIGES URTEIL UBER 1 MIO. $ GEGEN NORWEGIAN CRUISE LINE WEGEN FAHRLASSIGKEIT DES TENDERBETREIBERS
Am 25. Oktober 2019 beforderte ein Tender der Norwegian Cruise Line (NCL) uber 200 NCL-Passagiere vom Pier in Cannes, Frankreich, zum Kreuzfahrtschiff NCL Epic . Das Beiboot war das letzte, das an diesem Tag Passagiere transportierte, und hatte uber 30 Minuten Verspatung. Das Kreuzfahrtschiff hatte bereits den Anker gelichtet. Das Beiboot fuhr schnell auf das Kreuzfahrtschiff zu und verlangsamte oder stoppte abrupt, kurz bevor es das Schiff erreichte. Das Beiboot begann, sich in seinem eigenen Kielwasser zu neigen. Dann drehte sich das Beiboot um 90 Grad und begann hin und her zu rollen. Das NCL-Besatzungsmitglied, das das Beiboot bediente, warnte die Passagiere nicht, dass sich das Beiboot dem Schiff naherte, dass das Beiboot mit dem Kreuzfahrtschiff kollidieren wurde oder dass die Passagiere sich auf kabbeliges Wasser oder einen Zusammenstos einstellen sollten. Infolgedessen wurde die NCL-Passagierin Vivian Ruggeri von einer Seite auf die andere geschleudert und hielt sich mit ihrem rechten Arm an einer benachbarten Bank fest, "um ihr Leben zu retten". Dies fuhrte zu einem Riss der Rotatorenmanschette in ihrer Schulter. Ruggeri unterzog sich zwei Operationen, einer Reparatur der Rotatorenmanschette und dann Monate spater einem Schulterersatz. Die Behandlung umfasste 99 Besuche in der Physiotherapie und 27 Arztbesuche. Ruggeri wurde 2017 an derselben Schulter wegen eines Risses operiert, etwa 12 Jahre vor dieser Verletzung.
Die Kreuzfahrt beruhrte keinen US-Hafen, so dass das Athener Ubereinkommen, falls es anwendbar ware, den Schadenersatz auf etwa 500.000 US-Dollar begrenzen wurde. Nach acht Verhandlungstagen vor Bundesrichter Darren Gayles in Miami hob das Gericht das Athener Ubereinkommen im damals verwendeten NCL-Passagierticket mit der Begrundung auf, dass die Ticketsprache in mehrfacher Hinsicht irrefuhrend sei und nicht alle Dokumente zum Athener Ubereinkommen enthalte.
Ergebnis: Endgultiges Urteil zugunsten des Klagers am 18. Dezember 2023 in Hohe von 1.016.770,54 $.
ANWALT DES KLAGERS:
John H. (Jack) Hickey und Lisa Goodman von der Anwaltskanzlei Hickey, Miami, Florida.
ANWALT FUR DEN BEKLAGTEN:
Richard McAlpin und Matthew Street von McAlpin, Tanner & Marcotte, Miami, Florida.
